Nehmen statt Geben

Nehmen statt Geben

Dieses Blog ist pures Geben: Energie, Gedanken, Anregungen. Manches darunter ist misslungen, mag sein, aber es ist ja auch niemand zum Lesen verpflichtet. Wen’s nicht interessiert, zieht weiter. Wen’s ärgert, kommentiert’s. Was so gut wie nie passiert. Ein harmloses Blog eben. Nichts, womit man Geld verdienen könnte.

Anders ist das bei einem Produzenten von Nahrungsergänzungsmitteln, die online vertrieben werden. Das dazu gehörige Blog bietet zwar auch nutzwertige Artikel zu Gesundheitsthemen, etwa den Umgang mit Schlafstörungen oder Resilienz, endet aber jeweils mit hauseigenen Produkten, die man käuflich erwerben möge, um das jeweilige Problem zu lösen. Geben mit der deutlichen Absicht zu Nehmen, also. Sehr verbreitet und nicht schlimm, wenn man das Prinzip einmal verstanden hat.

Auf der Suche nach Win-win

Jetzt aber hat mich das Unternehmen schon zum zweiten Mal angeschrieben, genauer war es Mitarbeiterin Nadine, einen Blogbeitrag von mir zitiert und gefragt, ob ich einen Artikel aus ihrem Blog zum Thema Zeitmanagement darin verlinken könnte. Einfach so, für lau und die Leser, bei denen „die weiterführenden Informationen sicher gut ankommen würden“, wie Nadine verspricht. Das ist viel Nehmen bei null Geben: Ich soll…

  • Den Link öffnen und den Artikel lesen (– den Teufel werde ich tun!)
  • Mir überlegen, an welche Stelle ich ihn setze (– wenn er überhaupt inhaltlich passt, was ich bezweifle, es ging in meinem Beitrag schon sehr speziell um die Kommunikation per Mail.)
  • Damit auf einen kommerziellen Anbieter von Gesundheitsprodukten verweisen, deren Zusammensetzung, Unbedenklichkeit, Kostenstruktur ich überhaupt nicht kenne (– beziehungsweise erst selbst und unbezahlt recherieren müsste.)

Warum, zum Teufel, sollte ich das tun?

Nadine, du kannst ja vermutlich gar nichts dafür und führst nur aus, was dein Unternehmen dir aufgetragen hat, aber vielleicht magst du die Antworten an die richtige Stelle weitergeben? Ich füge sie der Einfachheit halber direkt in dein Schreiben ein. Es beginnt mit:

Hallo zusammen,
ich bins nochmal, Nadine von
(xxx, das Unternehmen ist der Autorin bekannt) Ich wollte nur einmal nachhören, ob ihr Sie schon dazu gekommen sind meine letzte Mail zu lesen? (…)
Gelesen schon, so lang war sie ja nicht, aber gleich gelöscht.
Ich freue mich von Ihnen zu hören. Schreiben Sie mir auch gerne, falls es in diesem Moment eher nicht passt 🙂 Nein, es passt nicht, aber das hat nichts mit diesem Moment zu tun.
Liebe Grüße Nadine (xxx der Nachname ist der Autorin bekannt)
Viele Grüße DU

Win-win à la Pixabay

Richtigstellung

Natürlich ist das mit dem puren Geben in diesem Blog ein wenig Selbst-PR, auch ich gebe, um vielleicht irgendwann nehmen zu können. Einen Auftrag, einen Gastbeitrag, bezahlt wohlgemerkt, auf jeden Fall Textexpertise. Gerne als Win-win-Situation. Aber wenn ich auf dieser Seite Werbung verbreite, dann kennzeichne ich das auch. Dabei bleibt es. Daher ist die Anfrage von Heiko (Darf ich fragen, ob der Artikel als Werbung, Anzeige, Advertorial etc. gekennzeichnet sein soll?), die zeitgleich zu diesem Beitrag eintraf, obsolet. Abgesehen davon, dass Heikos Webseite leider nicht erreichbar ist. Unter seriösen Anfragen verstehe ich etwas anderes…

0 Kommentare
Einen Kommentar hinterlassen