Experten-Mikado

Experten-Mikado

Ich bin eingeladen zu einem kostenlosen Webinar zum Thema “PR Botschaften auf den Punkt gebracht”. Das weckt erst mal mein Interesse, weil es in meinen Geschäftsbereich fällt. Es könnte quasi von mir sein, abgesehen davon, dass ich es nicht kostenlos anbieten würde. Was nix kostet, ist nix wert, sagten unsere Großeltern. Das stimmt so nicht, wie auch hoffentlich dieser Blog beweist! Aber im Ernst: die Schulstunde in Sachen Relevanz und Verständlich, didaktisch und methodisch kompetent und professionell aufbereitet, wer die kostenlos anbietet, muss einen besonderes Bedürfnis nach Selbstdarstellung haben, so denke ich und lese die Berufsbezeichnung:

Klartext-Experte und Keynote-Speaker

Na bitte, wieder mal den richtigen Riecher gehabt. Ich stelle in letzter Zeit einen verstärkten Drang zur Selbstoptimierung fest, was eine Flut an Experten nach sich zieht. Die gibt es für alles mögliche. Den Experten für maritime Verschmutzung, für Fußchirurgie und natürlich für Fußball. Weil da aber fast jeder mitreden kann, unterscheidet man sich lieber durch denglische Zusätze. Body-Mind Expertin oder der fast schon obligatorische Keynote-Speaker. Das ist wohl so etwas wie der Hauptredner einer Veranstaltung, hört sich aber nach mehr an, eben nach dem besagten “Schlüssel zum Erfolg”. Das Problem nur: auch dieser Begriff wird inflationär benutzt. Was machen dann die “Experten”? Sie setzen noch einen drauf. Von einem Markenexperten, Management-Trainer und Keynote-Speaker habe ich gerade einen Gastkommentar im Abendblatt gelesen. Eine Person, drei Bezeichnungen mit der simplen Botschaft “Nicht schwatzen, machen!” Daneben eine Kommunikationsexpertin, darunter ein Experte für Satzbildung mit der Botschaft “Lass kommen!” Wow, so viele konträre Expertenmeinungen auf ein- und derselben Abendblatt-Seite.

Friebe_Steinstrategie_P07DEF.inddOkay, den Experten für Satzbildung habe ich mir ausgedacht. Weil es fast schon wieder auffällt, dass der Autor, Journalist und Unternehmer Holm Friebe  in der Abendblatt-Buchbesprechung nur mit seinem Namen erwähnt wird. Und irgendwie macht das die Stein-Strategie für mich gleich sympathischer: So lange wie möglich nachdenken, analysieren und dann intuitiv entscheiden. Weil sie ganz ohne externe Experten, Ratschläge oder Rezepte auskommt. Die Botschaft lautet: der beste Experte für sich selbst sind Sie selbst. Sie müssen sich nur die Mühe machen, selbst nachzudenken und auf sich zu hören. Viel Erfolg!

Ihre Für-Klartext-brauche-ich-keine-Experten-Bloggerin Deike Uhtenwoldt
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