Konzernkommunikation versus Institutsinfo: Wer macht es besser?

Konzernkommunikation versus Institutsinfo: Wer macht es besser?

Der eloquente DB-Konzernsprecher ist nicht begeistert, dass ich es geschafft habe, selbstständig zu recherchieren und einen geeigneten Experten anzumailen.  Zumindest vormals geeignet, denn Umstrukturierungen werden bei der Bahn großgeschrieben und mein Ansprechpartner ist nicht mehr da. Pech für mich, gut für die Konzernkommunikation, denn die kriegt jetzt mit, um was es geht. Natürlich kann ich den Unmut verstehen. Eine 30köpfige Konzernkommunikation wird eine Daseinsberechtigung haben und ich weiß auch, dass die Außendarstellung kontrolliert verlaufen und jegliches Kommunikations-Chaos vermieden werden muss. Nur – so viel Kontrolle, Briefing und Abstimmung geht nicht unbedingt schnell: Ich rufe also den Leiter und Sprecher Personaldienstleistungen an und leite gleich die Mail weiter, die an den verschwundenen Experten geschickt hatte. Rückruf einen halben Arbeitstag später. Matthias Laatsch ist am Apparat. Mit Schrecken habe er meiner Mail entnommen, dass ich die Infos bis morgen Abend benötige? Ja, wo ist das Problem, das ist doch noch 28 Stunden hin? Ich benötige Ausbildungszahlen zum Beruf “Kaufleute für Verkehrsservice“, einen jungen Lehrberuf, auf den die Bahn fast das Monopol hat, die Entwicklung der Zahlen und ein Statement zu den Berufschancen. Eine Sache, von ein paar Minuten, wenn man einen Ausbildungsleiter ranholt, so denke ich. Matthias Laatsch sieht das anders: “Ich will sehen, dass Sie bis morgen 16.00 Uhr zurückgerufen werden, aber ich kann das nicht versprechen.” Nichts versprochen, aber direkt ins Telefon geantwortet, hatte dagegen der zuständige Fachreferent vom Bundesinstitut für Berufsbildung, BIBB. Der konnte die Hintergründe, Entwicklung und Perspektiven schnell auf den Punkt bringen, und hatte auch noch Material aus einer Azubiumfrage parat. Den Link dazu wollte er mir sogleich liefern, wenn ich ihm eine Mail mit meinen Kontaktdaten schicken würde. Kein Problem, die Mail geht raus und wird postwendend beantwortet:

Vielen Dank für Ihre Nachricht!

am 16. Juni  bin ich wieder im Büro und werde Ihre E-Mail dann lesen.

Heute ist allerdings schon der 17. Juni, wir haben bereits telefoniert und ich kriege auch fünf Minuten später eine Antwort. Nobody is perfekt, automatische Abwesenheitsnotizen schon gar nicht, dennoch keine Frage, welche Kommunikationsstrategie mich heute einen Riesenschritt vorangebracht hat.

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