Früher ging Recherche so: Man hatte einen Kontakt, eine Telefonnummer und vereinbarte einen Termin. Im Internetzeitalter kam noch die E-Mail-Recherche hinzu. Dafür geriet die Telefonnnummer in den Hintergrund: Sie wird versteckt, kostenpflichtig oder fällt ganz unter den Tisch. Oder wie ist die Redaktion der gründerszene.de, das Magazin für Gründer zu erreichen? Per Mail, mag sein, aber wie lange muss man auf eine Antwort warten? Dagegen sind vorgefertigte digitale Formulare plus Sicherheitscheck auf dem Vormarsch. Klar, Spamschutz ist wichtig, aber witzig ist das schon, wenn es ausgerechnet um ein Unternehmen geht, das von Datenschützern kritisiert wird. Facebook ist so ein Beispiel. Keine Telefonnummer, kein Presseansprechpartner, aber ein Anfrageformular. Ich mache mich an die Arbeit: Interviewpartner? Außer Mark Zuckerberg kenne ich bei Facebook keine Namen – und mit dem Jungmilliardär will ich nun wirklich nicht sprechen, schließlich geht es nicht um die Gründung des Netzwerkes, sondern wie Gründer das Netzwerk nutzen. Ich setze ein Fragezeichen, stelle meine Fragen und schicke ab. Erste Sicherheitskontrolle, zwei Wörter: failed. Zweiter Versuch: failed. Dritter… Ich versuche es mit einer Hörprobe, tue mir verzerrte Telefongespräche an und notiere daraus die Nummer. Mit Sicherheit alles richtig, ich kann ganz gut hören. Dennoch meldet das System: failed. Ich fühle mich reichlich veräppelt. Woran liegt es?
An dem Fragezeichen oder dem Feld “zusätzliche Informationen”, das ich offen gelassen habe, vielleicht. Ich fülle den Pressesprecher als Ansprechpartner und meine freie Mitarbeit als zusätzliche Information ein. Jetzt meldet das System “Security Check Failed. Please try again.” Ein allerletzter Versuch: “Failed to finish insert. Please try again.” Nee, ganz bestimmt nicht. Und schon klar: Ihr wollt gar nicht mit mir sprechen. Facebook failed!