Was kommt eigentlich nach der Generation Z, habe ich mich neulich gefragt und ob es Sinn macht, auch zukünftig eine ganze Generation unter den Kamm des ABCs zu scheren: A für Generation Autonomfahrer, B für Bot-Chatter (oder wie nennt man echte Menschen, die in Service-Hotlines hauptsächlich mit technischen Systemen kommunizieren müssen), C für Cybermobber oder -gemobbte? Aber nein, das sind ja generationsübergreifende Themen und das täglich ABC für alle, die noch weiterleben dürfen.
Ich gebe zu, dass mir das manchmal Angst macht, gerade auch die Schnelligkeit der Entwicklung: Ich erinnere mich noch, wie die Idee vom „globalen Dorf“ die Runde machte, als ich – 1995 noch im Mutterschutz, mein Sohn erst ein paar Monate alt – mit ein paar Kollegen über die Zukunft unserer Arbeit in der Kommunikationsagentur philosophierte. Wie sehr und wie rasant sich diese verändern sollte, das allerdings hätte sich damals niemand von uns träumen lassen.
Inzwischen ist mein Sohn 23 Jahre alt, ein junger Mensch auf dem Weg in den Master – was erwartet ihn durch IT (Informationstechnologie), KI (Künstliche Intelligenz) und VR (Virtual Reality) in seinem Berufsleben? Welche weiteren Kürzel hält die Zukunft für ihn bereit? Werden die Maschinen über sein Leben bestimmen oder ihm einfach nur blöde, anstrengende Arbeiten abnehmen? Nun, Unkenntnis trägt ja bisweilen zur Panikmache bei, daher lasse ich mal die Experten sprechen:
- Chris Boos, KI-Pionier, Frankfurt: Jeder, der Angst hat vor einer allmächtigen KI, sollte sich mal mit einem Biologen unterhalten. Die lachen uns immer aus, wenn wir ihnen zeigen, was unsere Maschinen Tolles können, weil es im Vergleich zum Gehirn so primitiv ist.
- Katharina von Knop, Digitalberaterin, Köln, über ihre Forschungsversuche zu digitalen Kompetenzen in Großunternehmen: Zwei Erkenntnisse haben mich überrascht: Zum einen die große Unsicherheit im Umgang mit Informationstechnologie in weiten Teilen der Belegschaft und zum anderen das hohe Maß an Unbedachtheit beziehungsweise die Naivität, so nach dem Motto: Wenn die Maschine das so sagt, dann wird das auch so sein.
- Alan Kay, US-Informatiker: In Kalifornien, eines Tages, werden wir die Computer in unsere T-Shirts einweben. Noch dürfen wir darüber lachen, schrieb die Zeit dazu 1992!
Das Zitat, das Kay richtig berühmt gemacht hat, ist dies hier: Die Zukunft kann man am besten voraussagen, wenn man sie gestaltet. Das hat leider schon einen ziemlichen Bart, ist aber dennoch schön: Ja, wir leben in einer Zeit rasanter Veränderungen und steigender Komplexität, umso mehr sollten wir uns anstrengen, die Dinge zu verstehen und zu hinterfragen, uns vor Fake News, Schadprogrammen und illegale Nutzung unserer Daten zu schützen – und uns der Hirnleistung, die wir haben und die all die neuen Technologie-Innovationen möglich gemacht haben, auch weiterhin bedienen.
Und wie bloggt es sich weiter? Keine Sorge, das ABC der Kommunikation ist auf jeden Fall beendet, aber dranbleiben an Kommunikationsthemen im Zeichen der Zukunft will ich schon. Auflesen, Aufheben, Anstoßen.
Bleiben Sie mir gewogen.