Ich habe mir zwei Wochen Urlaub ohne Internet, Mail, Social Media gegönnt. “Das ist aber ungewöhnlich”, sagt eine Kollegin, auch selbständig wie ich, “wo doch jeder heute seine Mails von unterwegs abruft.” Ungewöhnlich schon, aber auch sehr entspannt. Was früher gang und gebe war, ist im Zeitalter der Dauerkommunikation umso wichtiger, denke ich. Schließlich habe ich meine Kunden von meinem Urlaub informiert und von unterwegs kann ich eh nur bedingt weiterhelfen. Nach Rückkehr ist mein Postfach stramm gefüllt: Newsletter, die ich längst hatte abbestellen wollte, Pressemeldungen, die ich eh nicht hätte gebrauchen können, Einladungen für die kommenden Monat, Grüße, Adressänderungen, Bekanntmachungen – und reichlich Spam. Ich habe nichts verpasst. Ach ja, eine Jobanfrage, die sich aber bei näherem Hinsehen dann doch als Luftnummer entpuppt. Und dann ist da noch ein Leserbrief: “mit der Bitte um Weiterleitung an Deike Uthenwoldt” lautet der Betreff, den mir die Abendblatt-Redaktion zugestellt hat. Dass mein Name falsch geschrieben ist, regt mich nicht weiter auf, der ist ja auch wirklich schwer. Ein Dr. Uwe Petersen, der sich mir nicht weiter vorstellt, bezieht sich offenbar auf die Glosse “Schlaflos an der Autobahn“, die vor einer Woche erschienen ist. Es ging um den unentspannten Start in den Urlaub auf der mautpflichtigen französischen Autoroute du Soleil im Rhonetal. Der Leserbriefautor schlägt stattdessen vor, den Autoreisezug nach Lörrach zu nehmen und dann über die Alpen “entspannt” (jedenfalls für alle, die gerne Serpentinen fahren) nach Nizza zu fahren. So weit so nett – dass ich aufgrund eines Familienbesuchs über Paris fahren musste, kann der Gute ja nicht wissen. Dass eine Glosse vor allem, unterhalten will und keine konkrete Reisebeschreibung ist – Schwamm drüber. Aber dann schlägt der Ton um:
Es gibt keinen Grund, Ihre Unbeholfenheit bei der Reiseplanung zu kritisieren. Was man nicht kann, kann man nun einmal nicht. Hilfreich ist, es dann nicht trotzdem zu versuchen. |
Und was bitte will mir der Verfasser damit sagen? Sich wichtig machen, mich ärgern, diesen albernen Blogeintrag provozieren? Lieber Dr. Petersen, es gibt keinen Grund, Ihre Unbeholfenheit in der Anrede zu kritisieren. Was man nicht kann, kann man nur einmal nicht. Aber man kann es lernen. “Menschen gewinnen per Mail”, wenn Sie dazu mehr wissen wollen, rufen Sie mich gerne an.