Zugegeben, ich bin auch ein Fake auf Facebook. Zu Recherchezwecken habe ich mir da eine andere Identität zugelegt, wollte lieber anonym bleiben. Warum ich das da mache, während ich auf Xing, Linkedin und mit diesem Blog doch namentlich vertreten bin? Nachdem mir mein Cousin mal eine Einladung geschickt hatte, “…möchte mit dir auf Facebook in Kontakt bleiben”, worunter von neun Personen, die ich kennen könnte, tatsächlich sieben Treffer waren (!) bin ich zu dem Schluss gekommen, das mir so viel Gläsernheit doch unheimlich ist. Außerdem “Facebook ist mehr Party”, wie es ein Interviewpartner gerade formulierte. Was mich dabei auch erstaunt hat: Fakes gibt nicht nur bei den Fans, sondern auch bei den Seiten. Jedenfalls gibt es einen Auftritt mit dem Logo der Jungheinrich AG vom September, der nichts weiter zeigt als einen ganz witzigen Werbespot um ein Gabelstapler-Wettrennen (bei dem natürlich Jungheinrich gewinnt) und 49 Fans. Nicht gerade viel für einen “international führenden Anbieter”, wie es auf der Homepage heißt, dachte ich, und fragte bei der Personalabteilung einmal nach. Das sei keine Seite von Jungheinrich, so die erstaunliche Auskunft, schließlich könne jeder sich das Logo beschaffen und damit eine Fanseite aufbauen. Tatsächlich? Erstaunlich! Nein, erschreckend wäre das, wenn es denn so wäre. Merkwürdig nur, dass die Pinnwand ohne Link kaum auffindbar ist und sich stattdessen noch andere, weit leerere Jungheinrich Seiten auftun: ganz leer, die AG-Seite, und nur mit Wikipedia gefüllt, diese hier. Dazu passt die Aussage des Personalers: Man wolle sich dem Thema Social Media keineswegs fest verschließen, aber es müsse halt auch zum Unternehmen passen und da sei man momentan noch zurückhaltend. Da lobe ich mir doch die klare Kommunikation des Wettbewerbers – hat doch Stil, oder?
0 Kommentare