Endlich weiß ich, wo ich hingehöre: zur aussterbenden Spezies der Dinotechs, die mit der Technologie von gestern die Herausforderungen von morgen meistern wollen. Das kann natürlich nicht gut gehen und so bin ich sitzen geblieben auf dem 220 Euro teuren Designerstück, einer Tastaturschublade, ausziehbar, einrastbar und voll ergonomisch, die ich erst vor einem Jahr erstanden hatte, die dann aber doch nicht so ganz zur fehlenden Tiefe des Schreibtisches passte. Warum sie so teuer ist? Ich nehme mal an, weil sie so selten ist. Denn Tasturauszüge sind absolut out, wie mir erst der Händler, dann der Lieferant und schließlich die Erfahrung bei eBay zeigte. Niemand wollte das unbruchbare Designerstück haben, nicht einmal für läppische 30 Euro. Ab heute ist es kostenlos zu haben. Also schlag zu, du vorletzter Dino aus Norderstedt, der du es auch noch ganz gern hast, wenn die Tastatur unter dem Schreibtisch, die Aufzeichnungen, die man verarbeitet darauf und der Blick darüber, nämlich auf den Bildschirm liegen kann.

Aber allein dieser stationäre PC mit getrenntem Bildschirm und eigener Tastatur das ist natürlich von gestern, wo doch alle mit Netbooks, Smartphones, Tablets in der Wolke arbeiten. Wirklich alle? Leute, die wie ich viele Stunden am Rechner arbeiten, werden, wenn sie über 40 sind oder schon früher Probleme mit dem Rücken haben, mit Sicherheit auf mehrere Systeme setzen und auf den großen Bildschirm mit eigener Tastatur nicht verzichten wollen. So wie meine Freundin die Grafikerin ist. Aber zugegeben ihre Tastatur liegt  auf dem Schreibtisch – und nicht darunter – neben der Maus und sonst ist da nichts, inspirierende, gähnende Leere. Und bei mir? Berge von Papiere, Stifte, Notizbuch – ich sage ja, ich bin von gestern.Übrigens finde ich in dem Papierstapel auch die neueste OnetoOne. Vorne ein aktueller Rundruf mit der Frage:

Logisch, dass die Pixelparks und Saatchi X dieser Welt antworten, dass die Kombi aus Online und TV bei ihnen längst Normalzustand ist und keineswegs nur in der Werbepause der Strom von Facebook und Twitter gelesen, geliked und kommentiert wird. Leute, schöner Gruß von Hamburgs letztem Dinotech, ihr braucht kein TV, ihr braucht erst recht keine Tastaturschublade, ihr braucht einfach nur mal Pause!