Es gibt Interviewpartner, die reißen sich so ziemlich das Bein aus, beantworten Anfragen aus dem Urlaub und nehmen sich für das Gespräch am Wochenende oder nach Feierabend Zeit, weil der Terminkalender ansonsten kein Spielraum zulässt. So viel Vorzugsbehandlung erwarte ich gar nicht. Allerdings wünsche ich mir schon, dass vereinbarte Interviewtermine eingehalten werden, sich für vergessene oder verhinderte Termine entschuldigt und nach für beide Seiten passenden Alternativen gesucht wird. Das ganz normale Businessgebaren eben. Nicht ganz ernst genommen fühle ich mich, wenn Professoren einen möglichst genauen Fragenkatalog wünschen, für die Beantwortung Bedenkzeit erbeten, wir einen Termin abstimmen und dieser dann genau in der Vorlesung liegt. Kann man solche Termine wirklich vergessen? Nach der Vorlesung und auf mein mehrmaliges Nachfassen hin anzubieten, am nächsten Tag Freitag Mittag mobil zu telefonieren, weil es da am Flughafen vor dem Einschecken einen Leerlauf gäbe, macht die Wertschätzung nicht besser.
Schade, ich hätte gerne auch die Expertise von Prof. Dr. Christiane Funken, Technische Universität Berlin, FB Kommunikations-/Mediensoziologie und Geschlechterforschung bei diesem Artikel zu den angeblich weiblichen Stressfaktoren dabei gehabt.