Gründer kommunizieren gründlich

Gründer kommunizieren gründlich

Ich fühle mich als Mitglied zweiter Klasse. Ich bin in einen dieser “Bodycare-Wellness-Tempel” eingetreten und weil die nicht billig sind, habe ich einen Tarif gewählt, bei dem ich nur zahle, wenn ich das auch tatsächlich nutze. Das ist natürlich schon gar nicht preisgünstig, aber wenn man da wöchentlich ein paar Stunden am Stück bleibt und Auszeiten, wie Urlaub, berufliche Termine oder Krankheiten abzieht, rechnet sich das eben doch. Den Tarif hat die Beraterin noch nie verkauft, ein zweite sucht das Formular, eine dritte kassiert ab. Es gibt keine “EinFührung” und wenn ich zum Sport gehe, muss ich mich woanders anstellen als die anderen Kunden und bekomme ein andersfarbiges Schlüsselband – gelb statt rot! “Machst Du einen Probetag?” fragt mich die freundliche Mitturnerin, die mir auch gleich den Weg zum Rückenkurs zeigt. Nö, ich bin zahlendes Mitglied – nur eben zweiter Klasse.

Große erfolgreiche Ketten mögen sich diese Arroganz leisten können. Sie als Gründer kommunzieren lieber direkt, auf Augenhöhe und geben Bestands- und Neukunden, Partnern und Interessenten, das Gefühl, willkommen und gut aufgehoben zu sein – durch eine persönliche schnörkellose Ansprache.  Mich hat da beispielsweise gerade eine Umzugsplanerin kontaktiert. Über dieses Blog hat sie mich gefunden und das erst einmal gelobt:

Beim Recherchieren im Internet bin ich über Ihren Blog gestolpert und lange Zeit hängen geblieben. Ihre Art zu schreiben und die Dinge zu betrachten, hat mir gefallen. Direkt und klar ausgesprochen. Hier und da muss man beim Lesen einfach schmunzeln.

Das ist doch schon mal eine nette Gesprächseröffnung. Dann stellt sie sich, ihren Werdegang und ihre Geschäftsidee vor, vielleicht etwas zu lang für gestresste Journalisten, aber dafür sympathisch. Nicht, dass ich jetzt gleich loslaufe und eine Geschichte über Umzugsplaner mache, so läuft das ja leider nicht, es muss ja auch thematisch passen, aber im Kopf ist das schon mal verankert und vielleicht entsteht ja auch eine Themenidee daraus, die ich wiederum an die Redaktionen verkaufen kann.

www.deutscher-gruenderpreis.de

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