Self-Assessments: Vom virtuellen ins reale Berufsleben

Self-Assessments: Vom virtuellen ins reale Berufsleben

Abirunde bei meiner Freundin am Küchentisch. Die Freunde ihres Sohnes sind noch keine Turbo-Abiturienten, sie haben ein Jahr länger Zeit gehabt als meine Kinder es haben werden. Aber sie wissen nicht, was sie tun sollen. Erst mal schauen, so der Tenor. Am besten erst mal ins Ausland. Aber auch das ist wenig konkret, hoch im Kurs stehen Australien oder Großbritannien. Und dann studieren. Aber was? Wohltuend da die Ausnahme Mark. Der 19jährige will Maschinenbauingenieur werden. Eine gute Wahl, denke ich, ein Beruf mit Zukunft, nicht nur für den Standort Deutschland und dazu sehr begehrt und gut dotiert (oder ist das dasselbe?). Aber Mark ist nicht nur nach den Berufschancen gegangen. Er hat sich schlau gemacht und genau überlegt, ob der Beruf und die Ausbildung auch zu seinen Interessen und Fähigkeiten passen. Hat im Internet recherchiert, schnupperweise studiert und Studenten befragt. Sehr gut. Die Abbrecherquote im Maschinenbau liegt bei 40 bis 50 Prozent. Weil die Studenten falsche Vorstellungen haben, sagt Professor Dirk Weuster-Botz von der TU München. Was tun die Hochschulen gegen die Uninformiertheit? Für individuelle Auswahlverfahren fehlt oft das Geld. Eine Lösung bieten Self-Assessments, kein Ersatz für die Realität, aber wenn echte Studenten, echte Absolventen und echte Aufgabenstellungen gezeigt werden und die Selbsterkundung tatsächlich anonym und entspannt durchlaufen wird, dann ist viel gewonnen für eine sichere Entscheidungsgrundlage und die Nutzung der vielzitierten Potenziale Web 2.0.

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