Kaum zu toppen, nicht zu stoppen: Killerfaktor KI

Kaum zu toppen, nicht zu stoppen: Killerfaktor KI

Wenn Tech-Milliardäre wie Elon Musk, ein Apple-Mitgründer und Entwickler einer Google-Tochter vor dem warnen, was sie reich gemacht hat, sollte man aufhorchen. Aber was steckt hinter der Forderung nach einer Entwicklungspause und dem Glauben, man könne eine Regelwerk erstellen, an das sich die gesamte Menschheit vom Ural bis ins Silicon Valley halten werde? Vielleicht ist es ja auch der Wunsch, Konkurrenz loszuwerden, schließlich hat Musk OpenAI selbst mal mitbegründet. Und was steht hinter dem Verbot der populären Anwendung Chat-GPT durch Italiens Datenschützer? Viel Aufmerksamkeit auf das Chatbot auf jeden Fall, dem ich die Aufgabe, diesen Blogbeitrag zu schreiben, ganz bewusst nicht gegeben habe:

  • Erstens, weil das schon sehr viele vor mir gemacht haben, mit erst mal solide klingenden, aber nie mit glanzvollen Ergebnissen. Wobei die Antwort häufig nur richtig klingt, aber nicht ist – genau das ist ja die Krux.
  • Zweitens, weil ich dabei Daten von mir preisgeben müsste.
  • Drittens, weil ich viel zu gern selbst schreibe.

Ich fürchte allerdings auch, der Zug ist nicht mehr aufzuhalten. Schließlich haben wir als Hindernis eigentlich nur die Strombremse und der Preis dafür wäre uns auf Dauer definitiv zu hoch. Vom Strom haben wir uns von der Reizstromtherapie gegen Wehenschmerz bis zum elektrischen Stuhl nämlich ganz schön abhängig gemacht und ohne digitale Nabelschnüre geht kaum noch jemand durchs Leben.

Die KI-llerfaktoren:

  • Nervenzellenkiller: Ich gebe zu, ich google enorm viel – statt mal selbst nachzudenken, sich Wege, Namen und Zahlen zu merken. Aber es geht um mehr als Alzheimer Demenz.
  • Wahrnehmungskiller: Schließlich haben wir fünf klassische Sinne. Die meisten digitalen Nabelschnüre gehen allerdings ganz schön auf die Augen, manche vielleicht noch auf die Ohren. Aber schmeckt uns das? Wie riecht es? Und getastet wird allenfalls auf der Tastatur…
  • Jobkiller: Dazu ist schon viel prognostiziert und gesagt worden, ich empfehle für meine Branche die Podiumsdiskussion Kollege KI.
  • Stilkiller: Ja, schreiben kann anstrengend sein, aber man lernt dadurch, zu strukturieren, zu formulieren und zu denken – und immer besser darin zu werden.
  • Kreativitätskiller: Geschichten und Gedanken, Erinnerungen und Erkenntnisse aufzuschreiben und zu teilen, macht auch Spaß und ist sinnstiftend.

Dazu noch eine kleine, wahre Begebenheit: Eine Freundin macht Urlaub in Spanien. Die Hotels sind nicht vorgebucht. Schauen, wie weit man kommt und bleiben, wo es einem gefällt, lautet die Devise, die glücklich macht. Also rein in die kleine Gästepension und Kontakt aufgenommen: „Dürfen wir mal die Zimmer sehen?“, bittet die Freundin. „Aber das können Sie sich doch alles im Internet ansehen?“, erwidert die Wirtin. Absolut richtig: Ein Internetauftritt macht Sinn, wenn man eine Unterkunft vermieten will. Man kann dabei der Öffentlichkeit die Schokoladenseiten präsentieren. Absolut verkehrt aber, das mit der Realität gleichzusetzen: Tote Winkel, knarzende Dielen, Straßenlärm, ein Geruch, der nicht von Zitronen stammt – all das kann nur wahrnehmen, wer vor Ort ist. Und wird gegebenfalls seine Eindrücke weitertragen.

In diesem Sinne: Geben Sie nicht alles ab und dem Computer nicht zu viel Macht über Ihr Leben. Bleiben Sie kreativ und genießen Sie mit allen Sinnen.

Just to say:

PS: KI macht auch Gutes, sie erkennt Krebszellen schneller als wir und kann uns vieles abnehmen, was monoton und langweilig ist.

PPS. Braucht man ein AI-basiertes Life-style-Magazin? Dazu noch mit dem euphemistischen Titel „Die Poesie des Zeitwandels“? Nun, vermutlich könnte man ebenso berechtigt fragen, ob es diesen Blogbeitrag braucht? Aber der hat zumindest mich zeitweise glücklich gemacht…

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